Digitale Planung in der Fertigung
Weg von der Stecktafel:
Vom Auftrag zum Fertigungsauftrag
Die Fertigungsplanung beginnt dort, wo ein Bedarf erkannt wird. Ob durch eine konkrete Kundenbestellung, die Erfüllung eines Mindestbestands oder auf Basis langfristiger Absatzprognosen – eine effiziente Organisation der Fertigungsprozesse ist entscheidend, um Kosten zu optimieren, Engpässe zu vermeiden und die Lieferfähigkeit sicherzustellen.
Die Ressourcen
Eine effiziente Fertigungsplanung erfordert eine gründliche Analyse der vorhandenen Ressourcen. Zunächst müssen wir sicherstellen, dass die benötigten Rohstoffe, Halbzeuge und Einzelteile verfügbar sind, denn fehlende Materialien führen unweigerlich zu Produktionsverzögerungen. Ebenso ist es entscheidend, die Maschinenkapazitäten optimal zu nutzen, wobei Wartungszyklen und Rüstzeiten sorgfältig eingeplant werden müssen. Spezielle Werkzeuge dürfen nicht zum Engpass werden, daher ist ihre Verfügbarkeit und Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Schließlich ist die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter von zentraler Bedeutung. Hierbei sind Schichtpläne, Qualifikationen und Erfahrungslevel zu berücksichtigen, um eine reibungslose Produktion zu gewährleisten.
Das Produkt
Die Eigenschaften des zu fertigenden Produkts bestimmen die Leitplanken der Planung. Dabei sind verschiedene Aspekte zu beachten. Die Komplexität und Mehrstufigkeit eines Produkts spielen eine Rolle, da einfache Produkte mit wenigen Fertigungsschritten schneller und flexibler produziert werden können als komplexe Baugruppen mit mehreren Zwischenstufen. Die Lagerbarkeit ist ebenfalls wichtig, da Produkte wie Metallbauteile problemlos gelagert werden können, während verderbliche Waren eine Just-in-Time-Fertigung erfordern. Zudem kann der Absatz eines Produkts saisonal schwanken, wie beispielsweise bei Winterreifen, und auch die Beschaffung kann saisonabhängig sein, wie bei landwirtschaftlichen Produkten.
Die Auftraggeber
Die Fertigungsplanung wird durch verschiedene Auftraggeber beeinflusst. Kundenaufträge setzen oft enge Zeitfenster, da Kunden schnelle Lieferzeiten erwarten. Absatzpläne, die auf Prognosen und langfristigen Planungen basieren, helfen, die Produktion gleichmäßig auszulasten. Um die Lieferfähigkeit zu gewährleisten, wird häufig eine Mindestmenge eines Produkts auf Lager gehalten, was durch hohe Wiederbeschaffungskosten, lange Lieferzeiten oder Sicherheitsvorgaben begründet sein kann.
Digitale Produktionsplanung mit modernen Softwaretools
Ein Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS) ist eines der zentralen Werkzeuge zur Optimierung der Fertigungsabläufe. Es ermöglicht die digitale Abbildung, Simulation und Handhabung der Produktion und sorgt für eine hohe Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette. Unsere dedizierten Softwaretools -sei es FEKOR als starkes PPS-System, unser tetysMES mit der integrierten Plantafel, oder gar die Kombination aus beiden Werkzeugen- sammeln und verarbeiten alle produktionsrelevanten Daten und unterstützen Ihre Anwender mit übersichtlichen Prognosen, Analysen und Planungen. Dadurch sorgen wir für deutlich effizientere und reibungslose Produktionsabläufe.
Die Vorteile sind vielfältig. Erstens optimieren wir mit Ihnen die Ressourcenplanung, indem unsere Tools genau aufzeigen wann welche und wie viele Rohstoffe benötigt werden. Dies führt zu einer besseren Bestellmengen- und Lagerhaltungsplanung. Zweitens verkürzt ein PPS-System die Durchlaufzeiten, da der Produktionsablauf optimiert wird und Maschinen sowie Produktionsmitarbeiter optimal ausgelastet werden. Drittens verbessert es die Liefertreue, da Liefertermine realistisch vorhergesagt und eingehalten werden können. Schließlich reduziert ein PPS-System die Produktionskosten, da die Produktion rechnergestützt und somit effizienter abläuft.
Schnittstelle: vom ERP-System ins PPS-System und zurück
Ein PPS-System ist in der Regel eng mit einem ERP-System (Enterprise Resource Planning) verknüpft. Während das ERP-System kaufmännische Daten wie Bestellungen, Rechnungen und gegebenenfalls Stammdaten verwaltet, übernimmt das PPS-System die operative Fertigungsplanung. Gemeinsame Stammdaten, insbesondere für Materialien, Maschinen und Personal, sind essenziell. Die Qualität dieser Daten ist entscheidend für eine reibungslose Planung und sollte regelmäßig überprüft werden.
Grobplanung und Feinplanung
Die Produktionsplanung wird in zwei Stufen unterteilt. Die Grobplanung erstellt einen langfristigen Überblick über die Produktionskapazitäten und verteilt die Aufträge über größere Zeiträume unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen. Die Feinplanung optimiert die Reihenfolge der einzelnen Produktionsschritte, minimiert Rüstzeiten und gleicht kurzfristige Engpässe aus.
Proaktive Optimierung
Die Produktionsplanung kann nach verschiedenen Kriterien optimiert werden. Bei der Kostenoptimierung geht es darum, Lagerhaltungskosten, Maschinenstillstandszeiten und Überstunden zu minimieren, was durch eine effiziente Ressourcennutzung und eine sinnvolle Losgrößenplanung erreicht wird. Die Terminoptimierung zielt darauf ab, Lieferzeiten zu reduzieren, indem Engpässe frühzeitig erkannt, alternative Produktionswege geprüft und Prioritäten angepasst werden.
„…Und was sind Ihre weiteren Pläne?“
Eine moderne Fertigungsplanung hört nicht bei der Maschinensteuerung auf. Vielmehr sind auch angrenzende Bereiche wie Personal- und Wartungsplanung essenziell für eine störungsfreie Produktion.
Personalplanung
Die Verfügbarkeit und Qualifikation der Mitarbeiter spielt eine zentrale Rolle in der Fertigungsplanung. Wichtige Aspekte sind die Maschinen- und Werkzeugkenntnisse der Mitarbeiter, da nicht jeder Mitarbeiter jede Maschine bedienen kann. Eine digitale Planung muss daher Qualifikationen berücksichtigen. Auch die Verfügbarkeit der Mitarbeiter, beeinflusst durch Schichtpläne, Urlaubszeiten und Krankheitsausfälle, spielt eine Rolle. Zusätzliche Qualifikationen wie Führerscheine, Sicherheitszertifikate oder spezielle Weiterbildungen können notwendig sein, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
Wartungsplanung
Eine durchdachte Wartungsplanung hilft, ungeplante Stillstände zu vermeiden und die Lebensdauer von Maschinen zu verlängern. Ein PPS-System kann Wartungstermine mit der Produktionsplanung abstimmen und dabei geplante Wartungen einplanen, ohne die Produktion zu stören. Durch Sensoren und IoT-Technologien können drohende Defekte frühzeitig erkannt werden, was eine vorausschauende Instandhaltung ermöglicht. Ein gut geführtes Ersatzteillager reduziert zudem Ausfallzeiten erheblich.
Fazit
Die digitale Produktionsplanung mit Hilfe moderner Softwarelösungen ist ein essenzieller Baustein für effiziente Fertigungsprozesse. Sie ermöglicht eine bedarfsgerechte, kostenoptimierte und termintreue Produktion. Durch die Integration mit Ihrer umgebenden Systemlandschaft unserer Produkte gewährleisten wir eine vorausschauende Personal- und Wartungsplanung sowie proaktive Optimierungen. Hiermit wird Ihre Fertigung transparenter, flexibler und resilienter gegenüber kritischer Störfaktoren und den Herausforderungen der Zukunft. Unternehmen, die ihre Produktionsplanung digitalisieren, können ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich steigern und den steigenden Anforderungen der Industrie von Morgen gerecht werden.
Kontaktieren Sie uns, wenn Sie sich tiefergehende Informationen zum Thema wünschen! Gemeinsam finden wir Ihre individuellen Startpunkte und machen uns daran, Ihre digitalen Potenziale zu heben, in Ihrer Fertigungsplanung und gerne auch darüber hinaus.
